PaperCut-Film: Nicole Erbe
Komposition: Christian Klinkenberg
Scherenschnitt: Dorthe Goeden
Graphische Partituren: Jeanne Weishaupt
Autoconductor: Lothar Felten
Ausführendes Ensemble: Neue Vocalsolisten
Während des Lockdowns fand die Regisseurin die Kunstwerk-Reste der Papierkünstlerin Dorthe Goedens. Die Negativ Formen ihrer Scherenschnitte zu animieren, war schon seit über 10 Jahren eine Idee, die sie faszinierte, da ich in ihnen vielfältige Figuren mit verborgenem Eigenleben sah. Sie erstellte einen PaperCut-Film. Es handelt sich dabei um die Idee, schwarze oder weiße Papierstücke, die aus den bis zu 9m großen, abstrakten Werken herausfallen und für die bildende Künstlerin keine Bedeutung mehr haben zu surrealen Figuren und märchenhaften Szenenbildern zusammenzufügen und filmisch zu beleben.
Die Überprüfung der szenischen Idee, findet über das Animieren der Papier-Spieler per Stop Trick statt. Dieses Mittel besticht durch seine Einfachheit. Der Fokus lässt sich präzise bestimmen und die Logik der Handlung wird unmittelbar erkennbar. Dabei arbeite Sie ausschließlich mit natürlichem Licht und ließ die Zufälligkeit des Tageslichts einfließen. Das Setting behält dabei seine Unvollkommenheit im Stil eines klassischen Stummfilms und der Klarheit eines poetischen Raumes.
Seit zwei Jahren entstehen aus der anfänglichen Recherche eine Vielzahl von Scherenschnittfilmen. Vom „Hexeneinmaleins” über den 30 minütigen Kurzfilm „Kalif Storch”, entwickelt sich das kleine schwarz-weiß Format der Filmexperimente weiter und bietet einen interessanten Pool für die Zusammenarbeit mit anderen Künsten, wie zum Beispiel der Musik.
Die Reihe „Die Legionäre” wird zum Ausgangspunkt für die Zusammenarbeit mit Christian Klinkenberg. Im vorliegenden Film sind die Charaktere unwahrscheinlich selbstständig und damit eine inspirierende Vorlage für eine musikalischen Bearbeitung in seinen Kompositionen, die als grafische Video Partitur (Grafik Jeanne Weishaupt) notiert sind.
An dieser Stelle setzt eine neue Transformation ein. Das Filmmaterial wird weitergereicht und der Komponist verarbeitet dies auf seine ihm eigene Art.
10. Mai 2022 @19h00: Conservatoire National de Région Pierre Barbizet Musique et Art Dramatique, 2 Place Auguste Carli, Marseille (FR)
02. Juni 2022 @10:00: Stuttgart Theaterhaus / MDJ, Siemensstraße 13, Stuttgart (D)