Die Legionnäre

PaperCut-Film: Nicole Erbe
Komposition: Christian Klinkenberg
Scherenschnitt: Dorthe Goeden
Graphische Partituren: Jeanne Weishaupt
Autoconductor: Lothar Felten
Ausführendes Ensemble: Neue Vocalsolisten

Während des ersten Lockdowns 2020 bekam die Regisseurin Nicole Erbe Post von der Künstlerin Dorthe Goeden: in ihrem Briefkasten lag ein Umschlag mit schwarzen und weißen Papierstücken, die im Arbeitsprozess Dorthe Goedens entstanden waren. Die Idee, die Negativformen der (teils großformatigen) Papierschnitte zu animieren, faszinierte die beiden Künstlerinnen schon seit über 10 Jahren, da sie in ihnen vielfältige Figuren mit verborgenem Eigenleben sahen. Erbe erstellte daraus erste PaperCut-Filme, in denen sie die Papierfragmente zu surrealen Figuren und märchenhaften Szenenbildern zusammenzufügte und filmisch belebte.
Die Überprüfung der szenischen Idee, findet über das Animieren der Papier-Spieler per Stop Trick statt. Dieses Mittel besticht durch seine Einfachheit. Der Fokus lässt sich präzise bestimmen und die Logik der Handlung wird unmittelbar erkennbar. Dabei arbeitet Sie ausschließlich mit natürlichem Licht und lässt die Zufälligkeit des Tageslichts einfließen. Das Setting behält dabei seine Unvollkommenheit im Stil eines klassischen Stummfilms und der Klarheit eines poetischen Raumes.

Seit zwei Jahren entstehen aus der anfänglichen Recherche eine Vielzahl von Papierschnitt-Filmen. Vom „Hexeneinmaleins” über den 30 minütigen Kurzfilm „Kalif Storch”, entwickelt sich das kleine schwarz-weiß Format der Filmexperimente weiter und bietet einen interessanten Pool für die Zusammenarbeit mit anderen Künsten, wie zum Beispiel der Musik.
Die Reihe „Die Legionäre” wird zum Ausgangspunkt für die Zusammenarbeit mit Christian Klinkenberg. Im vorliegenden Film sind die Charaktere unwahrscheinlich selbstständig und damit eine inspirierende Vorlage für eine musikalischen Bearbeitung in seinen Kompositionen, die als grafische Video Partitur (Grafik Jeanne Weishaupt) notiert sind.
An dieser Stelle setzt eine neue Transformation ein. Das Filmmaterial wird weitergereicht und der Komponist verarbeitet dies auf seine ihm eigene Art.

10. Mai 2022 @19h00: Conservatoire National de Région Pierre Barbizet Musique et Art Dramatique, 2 Place Auguste Carli, Marseille  (FR)

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02. Juni 2022 @10:00: Stuttgart Theaterhaus / MDJ, Siemensstraße 13, Stuttgart (D)

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